Der deutsche Preis für Spitzenleistungen ist nach Ludwig Erhard benannt – dafür gibt es gute Gründe: Die Erinnerung an Ludwig Erhard ist eng verbunden mit der Wertschätzung seiner politischen Lebensleistung. Der Konjunkturaufschwung in der jungen Bundesrepublik Deutschland als Folge der von ihm durchgesetzten „Sozialen Marktwirtschaft“ brachte Ludwig Erhard den Ruf „Vater des Wirtschaftswunders“ ein.
Erhard hingegen, stets um rationale Einordnung des ausgelösten Wirtschaftswachstums bemüht, erklärte immer wieder, die Erfolge seiner Politik seien kein Wunder, sondern vielmehr das Ergebnis einer gut bedachten Konzeption und konsequenter Politik.
Von 1949 bis Oktober 1963 war Erhard Wirtschaftsminister und danach bis 1966 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland: „Nicht die freie Marktwirtschaft des liberalistischen Freibeutertums einer vergangenen Ära, auch nicht das ‚freie Spiel der Kräfte‘, sondern die sozial verpflichtete Marktwirtschaft, die das einzelne Individuum wieder zur Geltung kommen lässt, die den Wert der Persönlichkeit obenan stellt und der Leistung dann auch den verdienten Ertrag zugute kommen lässt, das ist die Marktwirtschaft moderner Prägung.“
Das richtige Verhältnis zwischen persönlicher Freiheit und staatlicher Verantwortung formulierte Erhard so: „Ich will mich aus eigener Kraft bewähren; ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein. Sorge Du, Staat, dafür, dass ich dazu in der Lage bin.“
Nach Erhards Verständnis sollte eine Wirtschaftsordnung geschaffen werden, die „das Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs und der sittlichen Verantwortung jedes einzelnen dem Ganzen gegenüber verbindet.“
Das sind Leitgedanken, die bis heute nichts von ihrer Aussagekraft eingebüßt haben. Und genau in diesem Sinne versteht sich das Framework des Ludwig-Erhard-Preises.