Auch in den Juni hinein sammeln wir verschiedene Stimmen unserer Partner zum Thema Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen. Die Grenzebach Gruppe stellt Lösungen für die Glas- und Baustoffindustrie, sowie weitere Branchen her und setzt damit weltweit Zeichen. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1.600 Mitarbeitende und besitzt unter anderem Standorte in Deutschland, Rumänien, den USA, China, Indien und Griechenland. Dominik Schwarz, Manager im Bereich Nachhaltigkeit, Energie und Umwelt, berichtete uns, wie Grenzebach Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit übernimmt.
In drei Sätzen: Warum gibt es Ihre Organisation?
Als global aufgestelltes Familienunternehmen stehen wir gleichermaßen für Sicherheit, Flexibilität und Innovationsgeist im Bereich der industriellen Automatisierung. In dieser Rolle begleitet Grenzebach weltweit Unternehmen in der Glas- und Baustoffindustrie sowie Intralogistik. Dabei achten wir als weltweit agierender Automatisierungsspezialist auf Lösungen mit Weitblick, die einerseits Ressourcen schonen und andererseits die Produktivität unserer Kunden steigern.
Beschreiben Sie eine besondere Maßnahme Ihres Unternehmens, mit der Sie sich erfolgreich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
Unsere nachhaltige Unternehmensphilosophie findet sich in unserer Grenzebach-DNA, unserer Kultur, sowie der Nähe zu unseren Kunden und Märkten, wieder. Wir forcieren bereits in der Entwicklung Technologien, die auf alternative Energien setzen, den CO2-Verbrauch reduzieren und Ressourcen schonen. Als Beispiel wäre hier unser neu entwickelter Ultra-Hocheffizienz-Trockner zu nennen, der bei der Produktion von Gipskartonplatten genutzt wird. Seit langem stellt die Trocknung von Gipskartonplatten einen energieintensiven Prozess dar. Der neue Trockner spart gegenüber der Vorgängerversion bis zu 30 % Energie ein, gewinnt zwischen 45 und 50 % Wasser zurück und kann jederzeit mit erneuerbaren Energien betrieben werden – ohne Qualitätseinbußen beim Endprodukt. Das brachte dem Modell 2023 sogar den Global Gypsum Innovation Award of the Year ein.
Welche Maßnahme macht für Sie den größten Unterschied in einer effektiven Nachhaltigkeitsstrategie?
Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist erst erfolgreich, wenn Sie von allen aktiv gelebt wird. Daher verstehen wir Nachhaltigkeit als Grundeinstellung, nach der jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter weltweit sein Denken und Handeln ausrichtet. Damit dies funktioniert, ist es essentiell, dass ein funktionsübergreifendes Verständnis für die Anforderungen und den Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten auf uns und unsere Kunden geschaffen wird. Zudem muss ein Rahmen etabliert werden, in dem jeder Mensch bestmöglich sein Potenzial einbringen kann.
Was ist die größte Herausforderung für Sie als Unternehmen, der Nachhaltigkeit gerecht zu werden?
Unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten stehen zunehmend rechtliche Anforderungen, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) gegenüber. Diese Regelungen forcieren eine sozial gerechtere und ökologisch nachhaltigere Globalisierung, gleichzeitig stellen sie den Mittelstand durch eine neue Ebene der Verbindlichkeit und Komplexität vor Herausforderungen.
Weshalb sind Sie ein Mitglied der ILEP?
Bei der Grenzebach Gruppe leben wir eine reale Nachhaltigkeit. Uns ist es wichtig, dass Nachhaltigkeit nicht nur anhand eines bunten Badges gemessen und bewertet wird, sondern ein genauer Blick auf die Kultur, die Prozesse und die Menschen dahinter geworfen wird – transparent, in einem offenen Dialog mit unseren Interessengruppen. Die ILEP steht für das gleiche Werteverständnis, was sich in ihrem Assessment und Verfahren widerspiegelt. Daher haben wir nicht lange überlegt und uns für die ILEP entschieden.